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Druckfedern Herstellprozess

Druckfedern Herstellprozess

Beitragvon hinsel » Mi 26. Sep 2012, 10:08

Sehr geehrte Damen und Herren,

erstmals ein riesiges Lob an euch für die Initiative mit diesem Forum.

Ich beschäftige mich zurzeit mit der technischen Analyse und Bewertung verschiedene Automobilteile und ein großes Thema ist Feder. Jeder Hersteller setzt für ähnliche Funktionen unterschiedliche Konzepte ein. Meine Aufgabe ist diese Unterschiede zu bewerten und um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten versuche ich für jeden Feder den Hertellprozess genau abbilden. Leider besitze ich zu wenig Erfahrung bei der Herstellung von Federn und wollte die Gelegenheit hier im Forum diese etwas zu vertiefen.

Betrachtet sollte Großserie Produktion von Federn mit einem Außendurchmesser von 5 bis 25 mm, Drahtdurchmesser von 0,5 bis 6 mm und Länge von 10 bis 150 mm.

Bei Federn aus EN 10270-1 Stahl weiß ich dass die Fertigungs-Reihenfolge üblicher Weise folgendes ist:

1- Feder auf CNC Federwindeautomaten fertigen
2- Anlassen auf ca. 300°C für 20 Minuten
3- Setzen der Feder
4- Federenden schleifen (je nach Notwendigkeit)
5- Kugelstrahlen
6- Leicht ölen

Bei Feder aus EN 10270-3 weichen einige Prozesse ab.

Die Fragen zum Prozess wären:

1- Wie sind die Feder nach dem winden in dem Offen bestückt? Oder sind die als Schuttgut angelassen?
2- Wie groß ist normaler Weise ein Anlassoffen?
3- Beim Setzen sind die manuell bestückt?
4- Wie lang dauert das Setzen?
5- Beim Schleifen sind die manuell bestückt?
6- Können beide Enden parallel (gleichzeitig) geschliffen werden?
7- Bei kleineren Federn ist immer Kugelstrahlen notwendig?
8- Habe ich irgendwelchen wichtiger Schritt vergessen?

Ich weiß dass die Fragen sehr spezifische sind aber es geht prinzipiell um das allgemeine Verständnis des Herstelprozesses von Federn.

Im Voraus schon vielen Dank.

Freundliche Grüße,
Hinsel
hinsel
 

Re: Druckfedern Herstellprozess

Beitragvon Mugrauer » Fr 28. Sep 2012, 14:02

Guten Tag Herr Hinsel,

nachfolgend kurz die Antworten auf Ihre Fragen.

1. Bei größeren Mengen werden die Federn direkt nach dem Winden in einem Durchlaufofen angelassen. Bei kleineren Stückzahlen und großen Federn werden die Federn per Hand auf den Durchlaufofen gelegt.

2. Die Durchlauföfen gibt es in verschiedenen Größen, von Schreibtisch- bis Autogröße.

3. Bei kleineren Druckfedern können die Schleifautomaten durch Rüttelautomaten oder Schneckentrichter automatisch bestückt werden, ansonsten per Hand.

4. Der Setzvorgang wird je nach Kundenanforderung ausgeführt. Normalerweise werden die Druckfedern eins- bis dreimal gesetzt. Der Setzvorgang dauert Sekunden.

5. Wie beim Setzen, können auch die Schleifautomaten bei kleineren Druckfedern automatisch bestückt werden.

6. Die Federenden werden immer beidseitig geschliffen. Druckfedern werden normalerweise erst ab einem Drahtdurchmesser von 0,5 mm geschliffen. Darunter ist das Schleifen sehr aufwändig.

7. Kugelstrahlen wird nur auf Wunsch gemacht. Bei dynamischen Anwendungen ist es vorteilhaft wenn die Druckfeder kugelgestrahlt sind. Kleinere Federn können aufgrund der begrenzten Kugelgröße nicht kugelgestrahlt werden. Daher unter 0,75 mm Drahtdurchmesser immer nachfragen, ob die Federn kugelgestrahlt werden können.

8. Auf Wunsch wird die Feder noch gratfrei gemacht werden. Ansonsten stehen natürlich noch verschiedene Oberflächenbehandlungen zur Verfügung.

Grüße Mugrauer
Mugrauer
 
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